Jedes Jahr im Frühjahr

wundern sich viele Gartenbesitzer darüber, dass sich das Moos ausbreitet, obwohl sie ihren Rasen gut gepflegt haben.

Moos im Rasen – hier hilft nur vernichten und vertikutieren
Moos ist weich, grün, robust und ein Dorn im Auge aller Rasenbesitzer.

Wenn die Ursachen des Mooswachstums nicht beseitigt werden, kommt das Moos immer wieder.

 

Ein schöner Rasen braucht einen guten Boden

Im Frühling beginnt die Pflege: Jetzt braucht der Rasen nach dem langen Winter wieder Kraft, um zu wachsen. Das erste, was man seinem Rasen zuliebe tun sollte, ist, das letzte Laub weg zu rechen und den Rasen das erste Mal im Jahr zu mähen. Jetzt darf aber nicht zu viel weg geschnitten werden. Je länger die Grashalme sind, desto mehr Photosynthese findet statt und der Rasen ist grüner. Außerdem wird das Wurzelwachstum angeregt – die Gräser wurzeln tiefer und sind resistenter gegen Trockenheit. Auch werden Mineralstoffe durch längere Wurzeln besser aufgenommen. Die perfekte Höhe für den Rasen im Garten sind drei bis fünf Zentimeter. Mähen Sie lieber einmal mehr als zu kurz.

 

Das Vertikutieren – eine wirksame Rasenpflege

Beim Vertikutieren wird alles auf der Rasenfläche, was sich über der Grasnarbe angesammelt hat, direkt entfernt. Der Boden wird mit senkrecht stehenden Messern durchkämmt, die den Rasenfilz zwischen den Gräsern herausziehen. Gleichzeitig wird die Erde durch die Einschnitte der Messer gelockert und der Nährstofftransport wieder aktiviert. Die Wurzeln können atmen und werden angeregt, neue Triebe zu bilden. Vertikutiert wird am besten im Frühjahr und im Herbst.

Ursachenforschung: Was fördert das Moos?

  • Schatten: Gras braucht Sonne. Moos wächst auch im Schatten. Wird ein Rasen zu stark beschattet, hilft auch die beste Behandlung nicht. Halbschatten kann man noch mit Rasensaatgut für den Schatten ausgleichen. Ab einem bestimmten Lichtmangel sollte man den Rasen in diesem Bereich aufgeben.
  • Nässe: Gras mag beides: Feuchtigkeit und Trockenheit in einer vernünftigen Dosis. Ist es immer zu feucht, faulen die Graswurzeln. Das kann an einem verdichteten Boden liegen. Deshalb hilft es, ihn umzugraben und mit Bausand zu untermischen, damit das Wasser nicht stehen bleibt. Ist ein hoher Grundwasserspiegel die Ursache, sollte man die Rasenfläche besser anders nutzen.
  • Nährstoffmangel: Rasen zieht die Nährstoffe aus dem Boden. Wer den Rasenschnitt nicht auf der Fläche belässt (mulchen), wirft mit jedem Rasenschnitt wichtige Nährstoffe auf den Kompost. Diese lassen sich mit Düngern ersetzen. Organische Dünger sind hier das Mittel der Wahl. Ihre Schwermetallbelastung ist deutlich geringer als bei Mineraldüngern. Gleichzeitig fördern organische Dünger das Bodenleben. Weiterer Vorteil: Man kann den Rasen direkt nach der Düngung wieder betreten.
  • Verfilzung: Graswurzeln, Unkraut und Moos können einen Rasenfilz bilden, der das Wachstum der Gräser behindert. Vertikutieren ist dann ratsam. Ein Vertikutierer ist eine Art Rechen mit scharfen Messern, die den Rasen zerschneiden und damit für Durchlässigkeit sorgen. Als Nebeneffekt zieht man mit dem Vertikutierer Moos aus dem Rasen. Vertikutieren mit der Hand ist äußerst anstrengend. Wer große Flächen hat, sollte sich aus dem Baumarkt einen elektrischen Vertikutierer leihen. Die 25 bis 30 Euro Leihgebühr sind gut angelegt, denn mit Motorkraft ist das Vertikutieren gründlicher und es geht rasend schnell.
  • pH-Wert: Moos wächst auch auf sauren Böden gut, Gras nicht. Liegt der pH-Wert eines Bodens unter 6 (neutral ist 7), bekommt das Gras nicht mehr genügend Nährstoffe. Den pH-Wert kann man mit einem Schnelltest aus dem Baumarkt (ab fünf Euro) in fünf Minuten messen. Fällt der pH-Wert zu niedrig aus, kann man mit der Gabe von Rasenkalk die Säure neutralisieren.

 

Moos umweltschonend bekämpfen

Wiederbelebung des Bodens. Die Qualität vieler Gartenböden leiden unter einer Versäuerung und Versalzung durch den Einsatz von Mineraldüngern. Auch die Vitalität der dort lebenden Bodenorganismen lässt nach. Diese brauchen eigentlich Humus und keinesfalls ein saures Milieu.

Deshalb setzen Sie auf organischen Dünger und Kompost.

 

Was bewirkt Kompost?

Kompost ist organisches Material, das unter Einfluss von Luftsauerstoff, Bakterien und Pilzen vor allem zu Kohlenstoffdioxid (CO2) und Wasser (H2O) abgebaut wird. Bei diesem Abbau wird Humus gebildet. Kompost ist in erster Linie ein Bodenverbesserer, der als idealer Nährboden für Mikroorganismen gilt. Er macht die Nährstoffe in der Humusschicht für die Pflanzen verfügbar.

 

Tipps für den perfekten Rasen

Der optimale Rasen ist grün, dicht und saftig - und das möglichst das ganze Jahr über.

Mit dem ersten Wachstumsschub im Frühling beginnt auch die Pflegephase für das Gras.

Nach dem Winter muss der Rasen erst einmal wieder genug Kraft tanken, um wachsen zu können. Ein regelmäßiger und gleichmäßiger Schnitt ist für einen schönen Rasen sehr wichtig. Hierbei gilt, dass man häufig, dafür aber nur wenig abschneidet.

 

Der richtige Schnitt

Der normale Gebrauchsrasen hält einiges aus. Die Pflege ist das A und O für einen gesunden Rasen. Dabei spielt Art und Häufigkeit des Mähens eine bedeutende Rolle. Eine Vermehrung durch Samen kann nicht stattfinden, da vor der Blüte das Gras geschnitten wird. Dabei fällt der richtigen Schnitthöhe eine entscheidende Bedeutung zu: Wird das Gras zu tief geschnitten, zum Beispiel, weil man den nächsten Schnitttermin hinauszögern möchte, werden die Vegetationspunkte der Gräser verletzt und das Gras treibt schlechter aus. Der Rasenmäher sollte daher besser auf die eingestellte Schnitthöhe überprüft werden. Niedriger als 40 bis 45 Millimeter sollte das Gras nicht geschnitten werden. Zwei Drittel der Blattmasse sollten übrig bleiben, denn je höher die Halme sind, desto mehr Photosynthese findet statt. Außerdem wird das Wurzelwachstum positiv beeinflusst - die Wurzeln wachsen tiefer, sind toleranter gegen Trockenheit und können Mineralstoffe besser aufnehmen. In der Wachstumsphase ist das Rasenmähen mindestens alle sieben Tage vorzunehmen. Im Hochsommer und Herbst reicht es, alle 14 Tage zu mähen.

 

Drei Mal im Jahr düngen

Während das Gras wächst, darf gedüngt werden. Der erste Wachstumsschub findet von April bis Mai statt. Das zweite Mal wird etwa Ende Juni, das letzte Mal im August gedüngt. So ist der Rasen das ganze Jahr über optimal versorgt.

 

Vertikutieren macht dem Rasen Luft

Ein Vertikutierer entfernt Moos und sorgt dafür dass der Rasen wieder Wasser und Nährstoffe zugeführt bekommt.

Wer in seinem Rasen eine dicke, verfilzte Schicht aus verdorrten Pflanzenresten und Unkraut findet, sollte schnell handeln. Der Rasenfilz verhindert nämlich, dass Licht, Wasser und Nährstoffe zu den Graswurzeln durchdringen können. Die Folge: Die Graspflanzen sterben ab, der Rasen wird braun und unansehnlich. Um ihm wieder lebenswichtige Luft zu verschaffen, ist der Griff zum Vertikutierer sinnvoll. Mit seinen messerähnlichen Haken rupft er Moos und Filz aus dem Rasen, außerdem wird die Bodenoberfläche leicht angeritzt. Jetzt können Wasser und Nährstoffe ungehindert an die Graswurzeln gelangen.

Vor dem Vertikutieren den Rasen auf eine Länge von etwa drei Zentimetern kürzen. Dann kreuz und quer mit dem Vertikutierer, den es im Fachhandel für circa 20 Euro am Tag zum Ausleihen gibt, über den Rasen fahren. So lässt sich auch der letzte trockene Halm erwischen. Kalk reguliert den pH-Wert im Boden und sorgt dafür, dass der Rasen moosfrei bleibt. Direkt nach dem Vertikutieren sollte deshalb gekalkt werden.

 

Tipps für einen schönen Rasen

Als erstes sollte sich der Gartenbesitzer über die gewünschte Nutzung im Klaren sein: Gute Rasenmischungen liefern im besten Fall genaue Angaben auf der Verpackung. Der Standard ist der gewöhnliche Gebrauchsrasen für eine sonnige Fläche. Wessen Rasen viel von Bäumen oder Häusern beschattet wird, sollte sich unbedingt für eine Schattenrasenmischung entscheiden. Wer den Rasen intensiver nutzt, sollte sich für spezielle Sport- und Spielrasenmischungen wählen. Soll der Rasen eher ein Schmuckstück werden, empfiehlt sich eine Zierrasenmischung.

 

Der Gebrauchsrasen

Die meisten Gartenbesitzer entscheiden sich für einen Gebrauchsrasen. Er zeichnet sich durch eine höhere Trockenverträglichkeit und einen geringeren Pflegeaufwand aus. In der Wachstumsphase sollte zwar auch einmal die Woche gemäht werden, in den Sommermonaten reicht es aber nur alle zwei Wochen zu schneiden. Eine Sonderform des Gebrauchsrasens ist der Sport- und Spielrasen. Die verwendeten Grassorten sind besonders robust gegenüber Belastungen. Der Pflegeaufwand ist allerdings ein wenig höher als beim Standard-Gebrauchsrasen: Im Sommer sollte man im Wochenrhythmus mähen.

 

Der Zierrasen

Ein Zierrasen, wie etwa der englische Rasen, sollte anfangs behandelt werden wie ein rohes Ei. Im Klartext: Kinder, Fußballspielen oder ein permanentes Auf -und Abbauen der Gartenmöbel sind vor allem in den ersten zwei Jahren nach der Aussaat Gift für die empfindlichen Gräser. Ist danach die Grasnarbe dicht, so ist der englische Rasen allerdings besonders trittfest. Er braucht aber enorm viel Pflege: Nur bei kurzen Schnittintervallen (alle fünf bis sieben Tage) und häufigem Düngereinsatz wird ein englischer Rasen seinem Namen gerecht. Wichtig: Das Rasensaatgut braucht mindestens 15 Grad Bodentemperatur zum Keimen, eine Aussaat wird frühestens Anfang Juni empfohlen.

 

Der Schattenrasen

Diese Mischung enthält Grassorten, die mit wenig Sonneneinstrahlung gut zurechtkommen. Doch Vorsicht: Schattenrasengräser vertragen längere direkte Sonne nur sehr schlecht. Wer nur ein paar dunkle Ecken in seinem Garten hat, sollte auch nur dort Schattengräser aussäen und sich bei der übrigen Fläche für einen normalen, nicht lichtempfindlichen Samen entscheiden. 

 

Die richtige Rasensaat

Auf die Mischung kommt es an. Hochwertige Rasensaat besteht aus mehreren Sorten. Je mehr Sorten, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich das Gras im Boden wohlfühlt, gut aufläuft und auch nach längerer Zeit immer noch schön, dicht und grün ist. Beispiel einer guten Rasenmischung:

  • Deutsches Weidelgras (Lolium perenne): grob, belastbar, wächst schnell
  • Wiesenrispe (Poa pratensis): dicht, strapazierfähig
  • Rotschwingel (Festuca rubra): fein, langsamwüchsig, verträgt auch tiefes Mähen
  • Straußgras (Agrostis ): dicht, fein, weich
  • Schlafschwingel (Festuca ovina): anspruchslos, pflegeleicht

Rasensaaten im Test

Wundertüte Rasensaatgut

Im Prinzip kann jeder Saatguthersteller Rasensamen unter jeder beliebigen Bezeichnung verkaufen, denn es existieren in diesem Bereich keinerlei gesetzliche Standards. Bezeichnungen wie "strapazierfähig", "besonders trittfest" oder "pflegeleicht" müssen also nicht viel heißen. Sie sagen nichts über die Zusammensetzung der Mischungen aus. Im Prinzip können alle möglichen Grassorten in einer Mischung vorhanden sein, auch wenn diese für den Nutzungszweck überhaupt nicht geeignet sind. Vor allem in billigem Saatgut finden sich in großer Anzahl Grassorten, die in einem Rasen nichts zu suchen haben.

Hände weg von Billigmischungen

Diese Billigmischungen, die vor allem in Baumärkten angeboten werden, versprechen eine Neuanlage der Rasenfläche zum halben Preis. In der Tat: Der neue Rasen wird sehr schnell sehr grün. Doch das böse Erwachen folgt spätestens im nächsten Jahr. Der Grund: Viele dieser Mischungen verwenden Grassorten, die eigentlich als Futtergras für Weidetiere gezüchtet worden sind und sehr schnell wachsen. Doch diese Sorten vertragen wöchentliches Rasenmähen überhaupt nicht. Die Konsequenz: Direkt nach der Aussaat verdrängen die schnell wachsenden Futtersorten die langsam wachsenden Rasengräser und am Ende des Sommers bleiben große Löcher in der Narbe zurück. Dort siedeln sich bevorzugt Wildkräuter wie Löwenzahn an, die kaum mehr aus der Rasenfläche zu verdrängen sind.

Gute Rasenmischungen müssen teurer sein.

Die Herstellung von gutem Rasensamen ist teuer. Grassorten, die den Anforderungen eines Rasens entsprechen, müssen verschiedene Eigenschaften haben: Sie sollten trockenresistent sein, langsam wachsen und spät blühen. Aus solchen Sorten Samen zu gewinnen, ist zeitaufwendig und die Erträge sind wesentlich geringer als etwa bei Futtersorten.

 Regelsaatgutmischungen

Wer eine Qualitätsmischung kaufen will, sollte auf der Verpackung unbedingt auf die Bezeichnung RSM (Regelsaatgutmischung) achten. Eine Rasenmischung, die diese Bezeichnung trägt, wurde von unabhängigen Labors getestet und zwar nicht nur die einzelnen Grassorten, sondern die gesamte Mischung. Somit ist gewährleistet, dass sie auch tatsächlich für den gewünschten Nutzungszweck geeignet ist. Es werden 21 verschiedene Regelsaatgutmischungenunterschieden. Sie wurden für Ausschreibungen und öffentliche Bauvorhaben entwickelt und sind der einzige Qualitätsstandard für Rasensaatgut:

  • RSM 1.1 Zierrasen
  • RSM 2.1 Gebrauchsrasen Standard
  • RSM 2.2 Gebrauchsrasen Trockenlage
  • RSM 2.3 Gebrauchsrasen Spielrasen
  • RSM 2.4 Gebrauchsrasen Kräuterrasen
  • RSM 3.1 Sportrasen Neuanlage
  • RSM 3.2 Sportrasen Regeneration
  • RSM 4.1 Golfrasen Grün
  • RSM 4.2 Golfrasen Vorgrün
  • RSM 4.3 Golfrasen Abschlag
  • RSM 4.4 Golfrasen Spielbahnen
  • RSM 4.5 Golfrasen Halbrauhflächen
  • RSM 4.6 Golfrasen Verbindungswege
  • RSM 5.1 Parkplatzrasen
  • RSM 6.1 Extensive Dachbegrünung
  • RSM 7.1.1 Landschaftsrasen Standard ohne Kräuter
  • RSM 7.1.2 Landschaftsrasen Standard mit Kräutern
  • RSM 7.2.1 Landschaftsrasen Trockenlagen ohne Kräuter
  • RSM 7.2.2 Landschaftsrasen Trockenlagen mit Kräutern
  • RSM 7.3.1 Landschaftsrasen Feuchtlagen ohne Kräuter
  • RSM 7.4.1 Landschaftsrasen Halbschatten ohne Kräuter

 

Fazit

Sie haben ihren Rasen vertikutiert (belüftet), den größten Teil des Mooses entfernt, gekalkt, die Rasenmischung für ihren Anspruch ausgewählt (Nachsaat z.B. Halbschatten oder Feuchtlage RSM) dann können Sie nach einwirken des Kalks nun die Nachsaat ausbringen, mit Organischen Dünger den Rasen die benötigten Mineralien zuführen und mit weiteren der oben genanten Tipps fortfahren.

 

Viel Spaß mit ihrem Rasen.